#### Kurzübersicht
Polyarchie bezeichnet ein politisches System, in dem Macht auf mehrere Gruppen und Institutionen verteilt ist, wodurch Entscheidungsfindung pluralistisch und dezentral erfolgt. Der Begriff wurde insbesondere durch den Politikwissenschaftler Robert A. Dahl geprägt, der ihn nutzte, um demokratische Systeme zu analysieren, die durch Wettbewerb, Partizipation und institutionelle Garantien geprägt sind.
#### Merkmale
- **Freie und faire Wahlen**: Bürger haben die Möglichkeit, regelmäßig und ohne Repression an Wahlen teilzunehmen.
- **Pluralismus**: Mehrere politische Parteien und Interessengruppen agieren im politischen System.
- **Meinungsfreiheit**: Bürger können ihre politischen Ansichten frei äußern.
- **Rechtsstaatlichkeit**: Gesetze gelten für alle und schützen individuelle Rechte.
- **Inklusive Partizipation**: Breite Schichten der Bevölkerung haben Zugang zur politischen Mitbestimmung.
#### Beispiele
- Die meisten westlichen Demokratien, wie die Vereinigten Staaten oder Deutschland, erfüllen die Kriterien der Polyarchie.
- Unterschiede zu direkten Demokratien: Während Polyarchien repräsentativ sind, basieren direkte Demokratien auf unmittelbarer Bürgerbeteiligung.
#### Verwandte Begriffe
- [[Demokratie]] (en: Democracy)
- [[Pluralismus]] (en: Pluralism)
- [[Autoritarismus]] (en: Authoritarianism)
Dieses Konzept betont die praktische Realisierbarkeit demokratischer Ideale innerhalb komplexer moderner Gesellschaften.