# Multiplikatoreffekt der Nachfrage
### Überblick
Der Multiplikatoreffekt der Nachfrage beschreibt in der Volkswirtschaftslehre, wie eine anfängliche Erhöhung der Nachfrage nach Gütern oder Dienstleistungen eine überproportionale Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bewirken kann. Dieses Konzept ist eng mit der keynesianischen Theorie verknüpft und basiert auf der Annahme, dass zusätzliche Ausgaben (z. B. durch Konsum, Investitionen oder staatliche Ausgaben) wiederholt in der Wirtschaft zirkulieren, wodurch der Gesamteffekt der ursprünglichen Nachfrageausweitung verstärkt wird.
Der Multiplikator ($k$) wird durch die Formel beschrieben:
$k=11−ck = \frac{1}{1 - c}k=1−c1$
wobei ccc die marginale Konsumquote ist (der Anteil zusätzlichen Einkommens, der konsumiert wird).
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### Beispiel
Wenn der Staat 1.000 € in öffentliche Infrastruktur investiert und die marginale Konsumquote c=0,8c = 0,8c=0,8 beträgt, ergibt sich ein Multiplikator von:
k=11−0,8=5k = \frac{1}{1 - 0,8} = 5k=1−0,81=5
Dies bedeutet, dass die ursprünglichen 1.000 € zu einer Gesamtsteigerung des BIP um 5.000 € führen können.
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### Verwandte Begriffe
- [[Keynesianismus]]
- [[Marginale Konsumquote]] (en: Marginal Propensity to Consume)
- [[Fiskalpolitik]]
- [[Sparparadoxon]]
Dieses Konzept betont die Bedeutung von Konsum und Investitionen für das Wirtschaftswachstum und wird häufig als Argument für staatliche Konjunkturprogramme verwendet.