### Übersicht _Cleavages_ bezeichnen in der politischen Soziologie und Politikwissenschaft dauerhafte gesellschaftliche Konfliktlinien, die politische Einstellungen, Verhaltensweisen und Parteiensysteme prägen. Der Begriff wurde insbesondere durch die Arbeiten von Seymour Martin Lipset und Stein Rokkan geprägt, die in ihrem Werk „Party Systems and Voter Alignments“ (1967) die Bedeutung dieser Konfliktlinien für die Entwicklung politischer Systeme analysierten. Wissen --- ### Beispiele für Cleavages 1. **Kulturelle Cleavages**: Spannungen zwischen ethnischen oder religiösen Gruppen, z. B. Konflikte zwischen Säkularisten und Konfessionalisten. 2. **Ökonomische Cleavages**: Konflikte zwischen Klassen, wie Arbeiter und Kapitalbesitzer. 3. **Zentrum-Peripherie-Cleavages**: Spannungen zwischen zentralistischen und regionalistischen Kräften. 4. **Stadt-Land-Cleavages**: Unterschiede in politischen Präferenzen zwischen städtischen und ländlichen Bevölkerungsgruppen. --- ### Verwandte Begriffe - [[Parteienwettbewerb]] - [[Wählerverhalten]] - [[Gesellschaftliche Polarisierung]] Cleavages sind zentral für das Verständnis von Parteienlandschaften und politischem Verhalten, da sie erklären, wie historische und strukturelle Unterschiede in der Gesellschaft politische Systeme formen.