# <mark style="background: #FF529440;">PoWi Interessengruppen und soziale Bewegungen January-21</mark>
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## <mark style="background: #FFF3A3A6;"> Interessengruppen und soziale Bewegungen</mark>
### **1. Einleitung**
- Politische Willensbildung durch Interessengruppen als Intermediäre.
- Vermittlung zwischen Bürgerschaft und Politik außerhalb Wahlen.
- Dieselben Maßstäbe gelten für Interessengruppen.
- Agieren innerhalb bestimmten normativen Standards.
- Besitzen demokratische Binnenstruktur.
- Verantwortlich-haltbar gegenüber Mitgliedern.
1. **Definition Interessengruppen**
- Zusammenschluss von natürlichen (einzelne) oder juristischen Personen mit gemeinsamen Interessen.
- Formelle, Freiwillige Mitgliedschaft, nicht-gewinnorientierte, nicht-staatliche Organisationen mit bürokratischer Struktur.
- Mehrstufige und arbeitsteilige Organisationsstruktur (auf mehreren Ebenen), dadurch wirken diese häufig über lokalen Radius hinaus.
2. **Formen organisierter Gruppen**
- **Wirtschaft, Arbeit:** Unternehmerverbände, Gewerkschaften.
- **Sozialer Bereich:** Selbsthilfegruppen, Sozialanspruchsvereinigungen.
- **Freizeit:** Sportvereine.
- **Religion, Kultur:** Kirchen, Kunstvereine.
- **Gesellschaftspolitik:** NGOs.
3. **Assoziation mit Parteien**
- Beispiele: FDP (Wirtschaft), SPD (Arbeit), B‘90/Die Grünen (Umwelt).
4. **Soziale Bewegungen**
- Definition: Durch kollektive Identität mobilisierte Netzwerke für sozialen Wandel mittels Protest, notfalls Gewaltanwendung (z. B. Friedensbewegung, Fridays for Future)(Rucht 1994).
- Ausdruck nicht nur in Protest, bsp. Kinderladenbewegung.
- Selbst-verwaltender Kindergarten, von freien Trägervereinen getragen, mit eigenem pädagogischem Konzept, Ziel Demokratisierung durch antiautoritäre Erziehung.
- Haben oft ein "Verfallsdatum"(Occupy Wall Street)
- ![[Pasted image 20250121152546.png]]
- Parteiähnlichkeiten: Freiwillige Mitgliedschaft, gemeinsames Ziel.
- 2 Unterschied zu Parteien(Newton/van Deth 2019): Lose Zusammenschlüsse, keine einzelne Organisation, breitere Themen als Interessengruppen aber begrenzter als Parteien.
- Seit Einigen Jahren "Bewegungsparteien" (Movimento 5 Stelle(IT), La Republique En Marche!(FR))
5. **Neue soziale Bewegungen (Newton/van Deth 2019)**
- Heterogene, dezentralisierte Netzwerke (z. B. Extinction Rebellion, auch historische Beispiele wie Suffragetten-Bewegung).
- Fokus: Gegen etablierte Strukturen, unkonventionelle und innovative Methoden.
- Größeres Themenspektrum als normale soziale Bewegungen
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### **2. Funktionsweise**
1. **2 Zentrale Funktionen**
- **Interessenaggregation:** Bündelung von Forderungen.
- **Interessenartikulation:** Kommunikation von Politikwünschen.
2. **Einflusskanäle**
- Versuch frühzeitig auf höchster politischen Ebene Einfluss zu nehmen:
- **Insider-Gruppen:**
- **Outsider-Gruppen:**
- **Direkt:** Exekutive, Legislative, lokale Behörden.
- **Indirekt:** Medien, Protest, Gerichte.
3. **Protest**
- Ausdruck kollektiver Kritik; stark abhängig vom politischen System.
4. **Wissen als Ressource**
- Beispiel: Fridays for Future (wissenschaftsbasiert) vs. Querdenken (oppositionell).
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### **3. Machtressourcen**
1. **Zentrale Faktoren**
- Finanzen, Mitgliederzahl, Organisation, Führungsstruktur, Themenfokus.
- Kleine, spezialisierte Gruppen oft erfolgreicher.
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### **4. Politischer Kontext**
1. **Insider vs. Outsider**
- Zugang zu Parteien erhöht Einflussmöglichkeiten.
2. **Systemtypen**
- **Korporatismus:** Privilegierte Gruppen (z. B. Kirchen).
- **Pluralismus:** Dezentral, offen (z. B. USA, GB).
3. **Einfluss auf Demokratie**
- **Positiv:** Minderheitenbeteiligung, bessere Gesetzgebung.
- **Negativ:** „Regulatory Capture“, Hyperpluralismus.
4. **Beispiele für Regulierung**
- USA: Lobbying and Disclosure Act (1995), Honest Leadership Act (2007).
- Deutschland: Lobbyregister seit 2022.
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### **5. Fazit**
- Interessengruppen sind essenziell für pluralistische Demokratien.
- Unterschied zu sozialen Bewegungen: Letztere sind zeitlich begrenzt.
- Bewegungsparteien: Neue Entwicklungen (z. B. La République En Marche!).
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## Summary