# Econ101 W12 January-27
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## Geld und Geldpolitik
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# K23
## Geldbasis
Die Geldbasis kann wie folgt ausgedrückt werden:
- $H=cr⋅D+rr⋅DH = cr \cdot D + rr \cdot DH=cr⋅D+rr⋅D$
- Dies führt zu:
- $H=(cr+rr)⋅DH = (cr + rr) \cdot DH=(cr+rr)⋅D$
- ### **Definitionen der Variablen in der Formel**
1. **$H$: Geldbasis (Monetary Base)**
- Die Geldbasis umfasst das gesamte Bargeld (CUR) und die Reserven (RES) im Bankensystem. Sie stellt das Geld dar, das direkt von der Zentralbank ausgegeben wird.
2. **$CUR$: Bargeldhaltung (Currency)**
- Das physische Bargeld, das von Haushalten und Unternehmen gehalten wird, also nicht bei Banken deponiert ist.
3. **$RES$: Bankreserven (Reserves)**
- Der Teil der Einlagen, den Banken als Reserve halten. Diese Reserven können in Form von Bargeld in Tresoren oder als Guthaben bei der Zentralbank gehalten werden.
4. **$D$: Einlagen (Deposits)**
- Das Geld, das Kunden auf ihren Bankkonten halten. Einlagen sind ein Teil der Geldmenge und können durch Kreditvergabe von Banken erhöht werden.
5. **$cr$: Currency Rate**
- Der Anteil der Bargeldhaltung (CUR) an den gesamten Einlagen (D). Beispielsweise: Wenn Haushalte 20% ihrer Einlagen als Bargeld halten, beträgt cr=0,2cr = 0,2cr=0,2.
6. **$rr$: Reserve Rate (Mindestreservesatz)**
- Der Anteil der Reserven (RES), den Banken an den Einlagen (D) halten müssen. Dieser Satz wird von der Zentralbank vorgeschrieben. Beispielsweise: Wenn der Mindestreservesatz 10% beträgt, ist rr=0,1rr = 0,1rr=0,1.
7. **$cr+rr$: Summe der Raten**
- Diese Summe beschreibt, wie viel Prozent der Einlagen entweder als Bargeld gehalten werden oder als Reserve von den Banken zurückgelegt werden müssen.
# K24/ 25
## Roadmap
- Von Keyensuanischer Theorie zu Stabilisationspolitik
- Zwei Klassen von Instrumenten
- Fiskalpolitik
- Geldpolitik
- $PAE=C+c(Y−T)+I+G+NX$
- Erwägungen
- Direkt vs indirekt
- Nebeneffekte
- Automatisch vs. Diskretionär
Diskretionär: Anlassbezogen
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Multiplikatoreffekt hat Auswirkung das aus 10 Einheiten 50 Effekt haben.
Besonders Günstig für Geldpolitik
- Gelnachfrageelastizität niedrig, Konsum und Invesition-elastizitäten hoch
Geldmengenelastizität als Liquidity-trap
Zinselastizität
- Von Theorie zu Stabilisationspolitik
- Zwei Klassen von Instrumenten
- Verschränkungen
- Zinsraten
- Wechselkurse
- Nachhaltigkeit der Staatsschulden: Größeres Anteil des Budgets wird für Zinszahlzungen verwendet, Bonität sinkt, höhere Zinsen für zukünftige Schuldenaufnahme
**Die wichtigsten Begriffe der Stabilisierungspolitik:**
- **Stabilisierungspolitik:** Der Versuch des Staates, die Konjunktur zu glätten und Output-Lücken zu schließen – also die Differenz zwischen tatsächlichem und potenziellem BIP zu minimieren. Welche Arten von Output-Lücken gibt es, und wie entstehen sie?
- **Fiskalpolitik:** Beeinflussung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage durch Veränderung der Staatsausgaben (G), der Steuern (T) und der Transferzahlungen. Erhöht eine Senkung von T immer den Konsum? Welche Faktoren könnten das beeinflussen?
- **Geldpolitik:** Steuerung der Geldmenge und der Zinssätze durch die Zentralbank, hauptsächlich um Preisstabilität zu gewährleisten, aber auch zur Unterstützung der Fiskalpolitik in Krisenzeiten. Was sind die Grenzen der Geldpolitik? Denken Sie an die Zinsuntergrenze!
- **Multiplikatoreffekt:** Beschreibt, wie eine Änderung der autonomen Ausgaben (z.B. G) zu einer _größeren_ Änderung des BIP führt. Wenn der Multiplikator 5 ist und G um 10 Millionen € steigt, steigt das BIP um 50 Millionen €. Warum ist der Multiplikator größer als 1? Welche Faktoren beeinflussen seine Größe?
- **Automatische Stabilisatoren:** Eingebaute Mechanismen im Steuersystem, die in einer Rezession automatisch greifen, ohne dass explizite politische Entscheidungen getroffen werden müssen. Beispiele: Arbeitslosengeld (erhöht G) und progressive Einkommenssteuer (senkt T). Warum sind diese “automatisch”? Welche Vorteile bieten sie gegenüber diskretionärer Fiskalpolitik?
- **IS-LM-Modell:** Ein makroökonomisches Modell, das die Wechselwirkung zwischen Gütermarkt (IS-Kurve) und Geldmarkt (LM-Kurve) darstellt. Es hilft zu verstehen, wie Fiskal- und Geldpolitik das Gleichgewicht von Zinssatz und Output beeinflussen. Was sind die zentralen Annahmen des IS-LM-Modells? Welche Einschränkungen hat es?
- **Taylor-Regel:** Eine Formel, die beschreibt, wie eine Zentralbank den Leitzins in Abhängigkeit von Inflation und Output-Lücke anpassen sollte. Sie beinhaltet einen Realzins, eine Zielinflationsrate und Gewichtungsfaktoren für die Inflations- und Output-Lücke. Was bedeuten die Koeffizienten in der Taylor-Regel? Wie beeinflussen sie die Reaktionsstärke der Zentralbank?
- **Crowding Out:** Verdrängung privater Investitionen durch staatliche Aktivitäten. Wenn der Staat mehr investiert, steigt die Nachfrage nach Krediten, was den Zinssatz erhöht und private Investitionen weniger attraktiv macht. Unter welchen Bedingungen ist Crowding Out besonders stark?
- **Quantitative Lockerung (QE):** Unkonventionelle geldpolitische Maßnahme, bei der die Zentralbank Wertpapiere kauft, um die Geldmenge zu erhöhen und die langfristigen Zinsen zu senken, wenn die Leitzinsen bereits nahe Null sind. Was sind die Risiken von QE? Warum wird es als “unkonventionell” bezeichnet?
### **Keynes zentrale Formel: Geplante Nachfrage (PAE)**
Die zentrale Formel von Keynes zur Beschreibung der gesamtwirtschaftlichen geplanten Nachfrage lautet:
$PAE=C+I+G+NX$
Diese Formel beschreibt die Gesamtnachfrage (Planned Aggregate Expenditure, PAE) in einer Volkswirtschaft als Summe der Konsumausgaben (C), Investitionen (I), Staatsausgaben (G) und Nettoexporte (NX).
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### **Erweiterte Keynes-Formel mit Einkommensabhängigkeit:**
Keynes erweitert diese grundlegende Formel, indem er berücksichtigt, dass der Konsum (C) vom verfügbaren Einkommen (Y – T) abhängt:
$PAE=C+c(Y−T)+I+G+NX$
Hier wird $C$ durch $C+c(Y−T)$ ersetzt, um den marginalen Konsum $(c)$ zu berücksichtigen, der vom verfügbaren Einkommen abhängt.
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### **Definition der Variablen**
1. **PAEPAEPAE: Geplante Gesamtnachfrage (Planned Aggregate Expenditure)**
- Die Summe aller geplanten Ausgaben in einer Volkswirtschaft.
- Beinhaltet den geplanten Konsum, die Investitionen, die Staatsausgaben und den Außenbeitrag (Nettoexporte).
- Dies ist die Nachfrage, die kurzfristig den Output (Y) bestimmt.
2. **CCC: Konsumausgaben (Consumption)**
- Die Ausgaben der Haushalte für Güter und Dienstleistungen.
- Hängt in der erweiterten Formel teilweise vom verfügbaren Einkommen $(Y−T)$ ab.
- **Einkommensabhängig
3. **c: Marginale Konsumquote (Marginal Propensity to Consume, MPC)**
- Der Anteil des zusätzlichen verfügbaren Einkommens, der konsumiert wird.
- Werte liegen typischerweise zwischen 0 und 1. Zum Beispiel:
- c=0,8c = 0,8c=0,8: 80% des zusätzlichen Einkommens werden für Konsum verwendet.
4. **Y: Einkommen (Income)**
- Das Gesamteinkommen einer Volkswirtschaft.
- In der Keynes-Theorie beeinflusst das Einkommen die geplante Nachfrage durch den Konsum.
5. **TTT: Steuern (Taxes)**
- Die Summe der Steuern, die von den Haushalten gezahlt werden.
- Reduzieren das verfügbare Einkommen (Y−TY - TY−T).
6. **III: Investitionen (Investment)**
- Geplante Ausgaben der Unternehmen für Kapitalgüter wie Maschinen, Gebäude oder Technologien.
- Kann durch Zinssätze, wirtschaftliche Erwartungen oder Unsicherheiten beeinflusst werden.
7. **GGG: Staatsausgaben (Government Spending)**
- Die Ausgaben des Staates für Güter und Dienstleistungen.
- Wird durch fiskalpolitische Entscheidungen bestimmt und wirkt direkt auf die Gesamtnachfrage.
8. **NXNXNX: Nettoexporte (Net Exports)**
- Der Außenbeitrag einer Volkswirtschaft:
- Exporte (XXX) minus Importe (IMIMIM).
- NX=X−IMNX = X - IMNX=X−IM.
- Hängt von Wechselkursen, Handelsbeziehungen und der Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft ab.
9. **Y−TY - TY−T: Verfügbares Einkommen (Disposable Income)**
- Das Einkommen der Haushalte nach Abzug von Steuern.
- Beeinflusst den Konsum direkt.
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### **Zusammenfassung der Formel:**
- **Ohne Einkommen-Abhängigkeit:**
PAE=C+I+G+NXPAE = C + I + G + NXPAE=C+I+G+NX
- **Mit Einkommen-Abhängigkeit:**
PAE=C+c(Y−T)+I+G+NXPAE = C + c(Y - T) + I + G + NXPAE=C+c(Y−T)+I+G+NX
Die Formel ist zentral in der Keynesianischen Theorie, da sie zeigt, wie verschiedene Komponenten der Nachfrage den Output (Y) kurzfristig beeinflussen. Dabei spielen Einkommen, Konsumverhalten, Steuern und Investitionen eine entscheidende Rolle.
Konsumenten mit **niedrigerem** Einkommen haben **höhere Konsumneigung**, da sie einen höheren Anteil ihres Einkommens für Konsum verwenden.
## Ausblick