## Anthropologische Grundlagen - Handeln und Kooperation als Grundelement von "Vergesellschaftung" Weber Soziales Handeln (meth. Individualismus) vs Durkheim Soziale Tatsachen (meth. Holismus) -> Bilden die beiden Extrempole zwishen denen sich die meisten Theorien finden #### 1. Wie ist soziale Ordnung möglich? **Verhältnis Individuum und Kollektiv** - Mensch steht immer in Beziehung zu seiner sozialen Umwelt -> Mensch muss auf die Regeln dieser Gesellschaft eingehen - für Durkheim soziale Tatsachen - **Verhältnis ist die soziologische "Ursituation"** - Einschränkungen für Individuuen können Gesellschaft als Ärgernis darstellen - Einsozialisation führt zur Internalisierung der Regeln der sozialen Umwelt in unser Handeln - Durkheim betont doppelte Natur - Natur gegebene und soziale Natur, die aus der Gesellschaft kommenden Werte an Individuen überträgt => **Zentrale Frage des bedeutsamen Menschenbildes** #### 2. Klassische Menschenbilder Griechisch-antikes Menschenbild - Vernunft ermöglich Naturgemäßes Leben - Eigentständig und Selbstbestimmend Christiĺich-jüdisches Menschenbild - Existenz dem Willen eines höheren Lebens verdankend - Gutes Leben bedeutet gottgefälliges - MIt den Widrigkeiten des irdischen Lebens kämpfen - Orientierung an Gottes Gesetze (Gebote) **Modernes naturwissenschaftliches Menschenbild** - Mensch als weit entwickeltes Tier - Evolution und Überleben durch anpassung an Umwelt (Natural Selection) -> Grundlegende Frage: Differenz Mensch und Tier **Mensch= Tier + X => Suche nach X -> Antrhopologie** #### 3. Philosophische Anthropologie **Max Scheler** Philosophischer Hintergrund X in dem was er "Geist" nennt - Geist benötigt Träger (Mensch der sich seiner Selbst bewusst ist/ Entscheidungsfähig) -> Richtet sich nach Maximen und Normen die er einer hohen Bedeutung zuspricht - Endbundenheit vom Organischen, nicht an die Körperfunktionen gekoppelt sondern etwas freies und Unabhängiges - Geist ist weltoffen, nicht an spezifische Vorgaben geknüpft -> Wahrnehmungshorizont der weiter ist als der der Tiere (von Umgebungen weit geprägt) => Mensch ist fähig seine Reaktionen auf die Umwelt sachlich und objektiv zu betrachten **Mensch Imstande Individuelle Entscheidungen und Beobachtungen zu machen** **Helmuth Plessner** Zoologe, auch bei Scheler studiert Sonderstellung des Menschen beruht auf exzentrischer Positionalität - Strukturanalyse des Organischen (Pflanze, Tier, Mensch) - Tier und Mensch als geschlossener Organismus, da Eingliederung in Umwelt und Selbstbeherrschung -> 3 Aspekte die Mensch und Tier trennen - Anpassungsgrad an Umwelt -> **Mensch ist selbstreflexiv und Selbstbewusst, kann seine zentralisierte Position mit höherer Einsicht betrachten** (Über sich treten, reflektieren, Handeln anpassen(Selbstunterscheidend)) **Arnold Gehlen** Verbunden mit NS Regime Sah soziologie als weniger Normativ geprägt als Philosophie Sonderstellung des Menschen beruht auf Handeln 1. Mensch weniger Instinktgebundenheit, Tiere mehr von Impulse geprägt - In der Regel handeln Menschen frei 2. Nicht auf gewisse Umwelten begrenzt 3. Wahrnehmung nicht an Instinkte gekoppelt - Vorstellungskraft die Tiere nicht erreichen können 4. Mängelwesen - Defizite die zum Überleben notwendig sind - Wesen das schutz braucht (Baby->Kind->Erwachsener Schwierig allein zu überleben) => Mensch ist dazu gezwungen etwas zu tun - Muss aktiv agieren und entwickeln um zu überleben -> Werkzeuge zum jagen etc -> Aus Defiziten ist Handeln den Intentionen vorgesetzt Nah verbunden mit Pragmatismus (USA) **Handeln als Entlastung der Zumutungen** #### 4. Evolutionäre/ Empirische Anthropologie **Michael Tomasello** Evolutionärer Übergang von Affe zu Mensch Ausganspunkt Rousseau (kooperativ) vs Hobbes (egoistisch) - Kinder kooperativ und hilfsbereit in einer Lebensphase in der das nicht aus Sozialisierung kommen kann -> Ungewöhnlicher Altruismus bei Kindern -> Großzügigkeit anders als Tiere => **Vorgezeigte Beispiele der Kooperation Solidarität (Altruismus) keine Ergebnis von Sozialisation oder Kultur**, die erst später einen großen Einfluss auf Handeln haben. **Fazit der Studie**: [[V4 1.pdf#page=1|Folie 16]] ![[V4 1.pdf#page=1|V4 1, p.1]]