0.Die ökonomische Auswirkung des Brexit wird oft auf die Sektoren der Industrie, den Banking und Finanzmarkt betrachtet.
Doch was heißt der Brexit eigentlich für den , für Verbraucher und kleine Unternehmen (KMU)?
Wenn man durch die britischen Medien stöbert, trifft man oft als solche Schlagzeilen:vgu,,,
## 1.
Ungewissheit und argwohn spiegeln sich auf Maerkten wieder:
83% of UK Chief Financial Officers (CFOs) reported high uncertainty, as did CFOs in Ireland (55%), the Netherlands (69%), and Germany (93%)
(Deloitte 2016)
Denn die UNgewissheit ueber die Regelungen eines neuen Handelsabkommen, sollte sich überhaupt eins verhandeln lassen, sah eine Umstellung der Unternehmensstrategien.
## 2.
Eine Studie des National Bureau of Economic Research aus den USA zeigt, dass Ungewissheit ueber Handelsabkommen nach dem Rerendum einen anstieg an 11% der Preis europaischer Import-Gueter. Das fuehrt zu einem realen-Einkommensverlust von 0.6% fuer britische Haushaelte.
Eine weitere Studie zeigte (Freeman et al.), dass der Brexit bis zur Umsetzung des TCA 2021 keine Handelsumlenkung zwischen Großbritannien und der EU bewirkte, die gehandelte Menge blieb also unbetroffen. Mit dem TCA kam es jedoch zu einem deutlichen Rückgang des Handels mit der EU: Exporte sanken um 14 %, Importe um 21 %.
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Zwischen Jan 2022 und Maerz 23 stiegen die Preise der Lebensmittel, die dem Brexit stärker ausgesetzt waren um ca 3.5% mehr an.
Die preise mancher Lebensmittel mit erholten Handels-einschraenkungen,wie Fleisch und Käse, sind seitdem das TCA in kraft getreten ist, sogar um 10% angestiegen.
Der Verlust durch die Auswirkung des Brexits auf Lebensmittelpreise fuer britische Verbraucher betraegt seit dem Austritt £6.95 Milliarden (CenterforEconomicPerformance 2023)
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## 3.
Die Regulierungen der EU zu der Produktsicherheit stellen erhöhte Kosten für kleine britische Unternehmen da.
Eine Anforderung ist dass die Unternehmen einen Compliance-Agenten innerhalb der EU haben müssen.
Das stellt vor allem fur kleine Unternehmen, die ihre Güter direkt an EU-Bürger verkaufen, ein grosses Hindernis.
In den letzten drei Monaten lag die Differenz zwischen der Anzahl kleiner Unternehmen, die ein tatsächliches Umsatzwachstum meldeten, und derjenigen, die einen Umsatzrückgang verzeichneten, bei -13,8 %(FSB VOICE OF SMALL BUSINESS INDEX). Dieser negative Wert zeigt, dass mehr Unternehmen Umsatzverluste als -steigerungen meldeten – dies ist das neunte Quartal in Folge, in dem dies der Fall war.
Im selben Quartal war die Netto-Bilanz fuer Steigung des Exportwerts -10,6 % der KMUs im VK. Ein deutlicher Rückgang gegenüber dem vorherigen Quartal, in dem es "nur" -0,4 % waren.
Offizielle Daten zeigen jedoch ein beschleunigtes Exportwachstum der britischen Wirtschaft insgesamt auf 1,8 % bis August 2024 (Güter +2,8 %, Dienstleistungen +1,0 %).(Federation of small Business)
Diese Diskrepanz deutet auf spezifische Herausforderungen kleiner Unternehmen hin. Für Q4 2024 erwarten sie einen weiteren Rückgang, beeinflusst durch globale Unsicherheiten wie Konflikte im Nahen Osten und die US-Wahlen.
Auch mit dem Gesamtumsatzwachstum aller KMU im VK zeigt sich, dass exportunternehmen seit Brexit besonders leiden.
Die stärkere Integration der KMUs innerhalb der EU, also durch harmonisierte Standards, dem gemeinsamen Binnenmarkt haben diesen eine stabilere Erholung von der Covid-Krise ermöglicht.
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## 4.
Das VK hat einen exponentiellen Anstieg in der innerländlichen Digital-Tech-Industrie erlebt. Die Exporte dieses Sektors haben sich seit 2016 fast verdoppelt. Weiterhin betreibt das VK in diesem Sektor einen Handels-Überschuss von 64,8 %, und der Anteil am gesamt Export liegt bei 8.5%. (OfficeNationalStatistics Tradingpublicationtables)
Allerdings wird durch das wegfallen der Dienstleistungsfreiheit und der gegenseitigen Anerkennung von Qualifikationen das Recruitment von europäischem Talent für britische Firmen erschwert.
Weitere Vorteile des digitalen Binnenmarktes, wie ein geteilter Rechst-rahmen für digitale Dienstleistungen, führen zu erhöhten administrativen Kosten für britische Firmen beim Handel in der EU.
Das zeigt sich darin, dass trotzt exponentiellem Wachstum der Anteil des digitalen-tech-Sektors am Gesamtexport der VK an die EU seit 2019 kaum geändert hat.(CentreEuropeanReform) Die Exporte gehen also an weitere Staaten außerhalb der EU.
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## 5.
Wir sehen also, dass selbst in einem Sektor mit erheblichem Handelswachstum, durch den Brexit Hindernisse für die EU und das VK entstanden sind, die sich im Handelsvolum zeigen.
Dieses Jahr ist das 30-jährige Jubiläum des Marrakesch-Abkommens, das die Welthandelsorganisation (WTO) gründete. Seitdem hat sich der globale Handel verfünffacht, das globale Pro-Kopf-Einkommen ist um etwa 65 % gewachsen. Der Zugang zu ausländischen Märkten, sowohl für Exporte als auch für Importe, fördert das Wirtschaftswachstum.
Trotz dem Wegfallen von Zöllen und Mengenbeschränkungen, stellen neue Regelungen wie Grenzkontrollen, Ursprungsregeln und regulatorische Anforderungen erhebliche Handelshemmnisse.
Höhere Ausfallzeiten, komplexere Geschäftsbeziehungen und Verlust des unbeschränkten Marktzugangs bedingten Anpassungen in allen Sektoren.
Kosten für Unternehmen steigen, insbesondere in Branchen mit stark integrierten Lieferketten
Im Agrarsektor Bsp. führte der Brexit zu einem Rückgang der Handelsmengen.
Auch Kleine Unternehmen und Verbraucher sind direkt von Kosten und Preiserhöhungen als Konsequenz des Austritts aus dem Binnenmarkt betroffen.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass für den internationalen Handel die Geographie entscheidend ist. Die Nähe des Vereinigten Königreichs zu den großen Konsum- und Zulieferermärkten der EU bietet nach wie vor die größte Chance. Das Vereinigte Königreich steht daher vor einer grundlegenden Entscheidung: Entweder es rückt näher an die EU, um die Produktivität und den Lebensstandard zu steigern, oder es bleibt entfernt und zahlt weiterhin den Preis für die neuen und aufkommenden Handelsbarrieren.
#### **1. Einführung**
- **Brexit und wirtschaftliche Auswirkungen**:
- Fokus meist auf Industrie, Banken und Finanzsektor.
- Frage: Was bedeutet Brexit für KMU, Verbraucher und "kleine Unternehmer"?
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#### **2. Ungewissheit und Marktreaktionen**
- **Schlagzeilen britischer Medien**: Unsicherheit und Argwohn.
- **Studienergebnisse**:
- 83% britischer CFOs berichten von hoher Unsicherheit (Deloitte 2016).
- Unklare Handelsabkommen → Anpassung der Unternehmensstrategien.
- National Bureau of Economic Research: Brexit führte zu 11% höheren Preisen für EU-Importe → Einkommensverlust von 0,6% für britische Haushalte.
- **Handelsvolumen bis TCA**:
- Bis 2021 keine Veränderung im Handelsvolumen.
- Nach TCA: Rückgang Exporte -14%, Importe -21%.
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#### **3. Auswirkungen auf Lebensmittelpreise**
- **Preissteigerungen (2022–2023)**:
- Lebensmittel stärker vom Brexit betroffen: +3,5%.
- Beispiel Fleisch/Käse: +10% seit TCA.
- **Gesamtkosten für Verbraucher**:
- Brexit-bedingte Kosten seit Austritt: £6,95 Mrd. (CEP 2023).
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#### **4. Herausforderungen für KMU**
- **Kosten durch EU-Regulierungen**:
- Compliance-Agent in der EU erforderlich → hohe Hürde für kleine Unternehmen.
- **Wirtschaftliche Entwicklung**:
- Umsatzwachstum KMU: -13,8% in den letzten 3 Monaten.
- Exportwachstum KMU: -10,6% (Q3 2024).
- Gesamt-Exportwachstum UK: +1,8% (Güter +2,8%, Dienstleistungen +1%).
- Diskrepanz zeigt spezifische Belastungen für KMU.
- **Vergleich mit EU-KMU**:
- EU-Standards und Binnenmarkt stärkten Erholung von Covid-Krise.
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#### **5. Digital-Tech-Industrie als Ausnahme**
- **Positives Wachstum**:
- Exporte seit 2016 verdoppelt.
- Handelsüberschuss: 64,8%.
- Anteil am UK-Gesamtexport: 8,5%.
- **Brexit-Hindernisse**:
- Verlust der Dienstleistungsfreiheit → erschwerte Rekrutierung aus EU.
- Höhere administrative Kosten im EU-Handel.
- **Fazit**:
- Digital-Tech-Exporte wachsen, aber primär außerhalb der EU.
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#### **6. Übergreifende Handelshemmnisse**
- **Neue Handelsbarrieren**:
- Grenzkontrollen, Ursprungsregeln, regulatorische Anforderungen.
- Kostensteigerungen, besonders bei integrierten Lieferketten.
- **Agrarsektor**:
- Rückgang des Handelsvolumens durch Brexit.
- **KMU und Verbraucher**:
- Direkte Belastung durch höhere Kosten und Preise.
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#### **7. Fazit und Ausblick**
- **Schlüsselfrage für UK**:
- Nähe zur EU → Produktivität und Lebensstandard steigern.
- Distanz zur EU → Hohe Kosten und Handelsbarrieren bestehen fort.
- **Handel als Wachstumsmotor**:
- Zugang zu Märkten fördert Einkommen und Produktivität.
- Geographie bleibt entscheidend: EU als nächstliegender Markt.
### **Zusammenfassung in kurzen Sätzen**
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#### **1. Einführung**
- Brexit betrifft nicht nur Industrie und Banken, sondern auch KMU und Verbraucher.
- Wie wirkt sich der Brexit auf diese Gruppen aus?
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#### **2. Ungewissheit und Marktreaktionen**
- Viele CFOs (83% in UK) melden hohe Unsicherheit.
- Unsicherheit über Handelsabkommen erschwert Planung.
- Studie: Preise für EU-Importe stiegen um 11%.
- Einkommensverlust britischer Haushalte: 0,6%.
- Handelsvolumen bis 2021 stabil, danach Exporte -14%, Importe -21%.
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#### **3. Lebensmittelpreise**
- Brexit verteuerte betroffene Lebensmittel um 3,5%.
- Fleisch und Käse: Preise stiegen um 10%.
- Kosten für Verbraucher seit Brexit: £6,95 Mrd.
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#### **4. KMU-Herausforderungen**
- EU-Regeln erhöhen Kosten, z. B. Compliance-Agenten.
- Mehr KMU melden Umsatzrückgänge (-13,8%).
- Exporte von KMU sanken im Q3 2024 um -10,6%.
- UK-Gesamtwachstum: +1,8%, zeigt Diskrepanz zu KMU.
- EU-KMU profitieren von Binnenmarkt und stabileren Erholungen.
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#### **5. Digital-Tech als Ausnahme**
- Digital-Tech-Exporte seit 2016 verdoppelt.
- Handelsüberschuss: 64,8%, Anteil am Gesamtexport: 8,5%.
- Brexit erschwert Rekrutierung aus der EU.
- Höhere Kosten für Handel mit EU trotz Wachstum.
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#### **6. Neue Handelshemmnisse**
- Brexit führte zu Grenzkontrollen und mehr Bürokratie.
- Kosten steigen, vor allem bei Lieferketten.
- Agrarhandel: Rückgang im Handelsvolumen.
- KMU und Verbraucher spüren die Folgen direkt.
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#### **7. Fazit und Ausblick**
- UK muss sich zwischen Nähe zur EU oder weiterer Distanz entscheiden.
- Nähe steigert Produktivität, Distanz erhöht Kosten.
- Zugang zu EU-Märkten bleibt entscheidend für Wachstum.